Julia Matousek, pädagogische Leiterin
Kindergartenpädagogin, Mutter von 2 Kindern Nach einem längeren Gespräch mit einem Vorstandsmitglied haben wir festgestellt, dass ich nicht für meine Kinder sondern für mich einen Platz im Waldkindergarten suche. Kindheitserinnerungen, erste Erfahrungen mit Kindergartenkindern an Waldtagen, der Wunsch nach mehr... So bin ich hier angekommen, um neue Erfahrungen zu sammeln, die Perspektive zu wechseln, den Lauf der Jahreszeiten zu spüren. Gemeinsam auf dem Weg sein, entdecken, staunen, ausprobieren. Hinhorchen. Zeit haben. |
Fernando Haupt-Buchenrode, Betreuer
Betreuer und Vater von drei Kindern Vor langer, langer Zeit, war's gestern oder war's heut, in einem fernen Land namens Brasilien, da gab es einen Jungen namens Fernando. Als er noch ein Baby war, ist seine Mutter jeden frühen Morgen mit ihm an den Strand gegangen, um spazieren zu gehen. Die Sonnenstrahlen fielen ihm auf die Haut und das Meer rauschte im Hintergrund. Ob es diesen Strand oder dieses Land noch gibt oder ob es sie jemals gegeben hat, das weiß keiner mehr so genau. Aber über den Jungen, über ihn kann ich euch noch einiges erzählen: Aufgewachsen zwischen Küste und Land, kannte er den Geschmack des salzigen Meerwassers und den des kalten und frischen Quellwassers aus den hohen Bergen, das aus den Steinen direkt sprudelte. Tiere und Pflanzen am Wasser und am Land hat er auch gesehen: Papageien, Tucans, Vitoria Regea.und manches magische Wesen auch, wie den Saci oder de Curupira, der den Wald gegen Unachtsame schützt. Und Geschichten hat er gerne gehört, besonders jene seines Onkels, der im Bergland lebte, einem mysteriösen Ort mitten im atlantischen Regenwald; umrandet von riesigen Steinen, Bächen und versteckten Wasserfällen. Seine größte Erzählung: der Weg zu der fantastischen Inka – Stadt. Es gab noch Geschichten von einem anderen Onkel, der im Sumpfland lebte, mitten im Dschungel voller Krokodile und auch von dem Onkel, der als Jäger durch die fernen Wälder Mitteleuropas streifte und so der Fantasie des Jungen Flügeln verlieh. Schließlich war es soweit gekommen, dass der Junge in die weite Welt hinein gezogen ist um selbst Abenteuer zu erleben. Und wenn er nicht gestorben ist, erlebt er sie noch heute. Das war ein Einblick in meine magischen Jahre. Von ihnen stammt meine Begeisterung über diese fantastischen Welt, in der wir leben. Ich bin dankbar Kinder in einer so wichtigen Lebenszeit, ihren „magischen Jahren“ ein Stück mit begleiten zu dürfen – an einem so magischen Ort wie dem Waldkindergarten. Nach meinen persönlichen und beruflichen Erfahrungen in der Küche, im Garten ,in der Holzwerkstatt und in der Baumpflege habe ich mir eine gute Mischung von handwerklichen Grundfähigkeiten angeeignet, die ich gerne an Kinder weitergebe. Um mehr wertvolle Zeit mit meinen eigenen drei Kindern verbringen zu dürfen, habe ich mich schließlich entschlossen Tagesvater zu werden. Heute habe ich das Glück auch als Betreuer im Waldkindergarten mitwirken zu dürfen: Liebevolle und stabile Vorbilder - mit der Vielfalt an Möglichkeiten für die kindliche Entfaltung - die die Natur bietet. All das finde ich hier. Dank unseres engagierten Teams und den Eltern, dürfen wir den Kindern etwas einzigartiges bieten. |